Fragen und Antworten
Grundsätzliches zur Solarthermie - solare Warmwassergewinnung und Heizungsunterstützung
Grundlegende
Informationen zur Solarthermie finden Sie bei Wikipedia
. Häufig gestellte Fragen (und ihre Antworten finden)
Sie hier:
Wie
funktioniert eine thermische Solaranlage?
Rechnet sich eine Solaranlage überhaupt?
Lohnt der energetische Herstellungsaufwand für eine Solaranlage?
Was bringt eine Solaranlage für die Umwelt?
Was bringt der Kollektor im Winter oder bei Bewölkung?
Wie ist die Solaranlage vor extremer Kälte/Hitze geschützt?
Macht eine Solaranlage in meiner Region überhaupt Sinn?
Lohnt ein Solarsystem bei Dächern
ohne
Südausrichtung (z.B. Ost/West, <45°)?
Bringen Röhrenkollektoren mehr als Flachkollektoren?
Kann ich Solarenergie auch zur Hausbeheizung einsetzen?
Wie lange hält ein Kollektor?
Ist das Dach nach der Kollektormontage auch wieder zu 100 %
dicht?
Wie lange dauert die Montage einer Solaranlage?
Kann mein alter Wasserspeicher weiterverwendet werden?
Ist der Kollektor gegen Beschädigung gesichert? (Hagel,
Blitz, Vandalismus)
Können die Rohrleitungen unauffällig, ohne
Schlitzarbeiten verlegt werden?
Muss die Solaranlage bedient/geregelt werden?
Wie wartungsintensiv ist eine Solaranlage?
Muss die Kollektoranlage genehmigt werden?
Muss eine Solaranlage separat versichert werden?
(
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Sonnen.)
Wie
funktioniert eine thermische Solaranlage?
Eine thermische Solaranlage gewinnt aus Sonnenenergie Wärme für das
Brauchwasser und/oder für die Heizungsunterstützung. Die Solaranlage
wird optimal in das konventionelle System eingebunden.
Die thermische Solaranlage besteht aus:
- einem Kollektorfeld, auf Sattel- oder Flachdach oder als Freiaufstellung mit
einer Neigung zwischen 25° und 50° möglichst südwärts
ausgerichtet
- einem bivalenten Warmwasserspeicher für die solare Brauchwassererwärmung,
einem Pufferspeicher zur Heizungsunterstützung mit einer Frischwasserstation
oder einem Kombispeicher
- einem Solar-Regler und einer Pumpengruppe für den Solarkreislauf (Regelstation)
sowie der Verrohrung zwischen Kollektor und Speicher.
Mehr zur Funktionsweise finden Sie hier.
Rechnet
sich eine Solaranlage überhaupt?
Im Wesentlichen hängt dies von den Nutzungsgewohnheiten und von der Entwicklung
der Energiepreise ab. Grundsätzlich lohnt sich der Einsatz von Solarsystemen,
es macht Freude den täglichen Energiegewinn nachzuvollziehen - Sonnentage
erscheinen in einem neuen Licht. Der Staat beteiligt sich mit Fördermitteln
an Ihrer Investition. Sie erhalten eine Wertsteigerung Ihres Hauses, zusätzlich
haben Sie auf lange Sicht kostenlosen und umweltfreundlichen Wärmegewinn.
Überdies schonen Sie Ihre Umwelt, indem Sie Emissionen verringern.
Lohnt
der energetische Herstellungsaufwand für eine Solaranlage?
Der Energieaufwand zur Herstellung
und Montage hat sich bereits nach wenigen Jahren amortisiert. Lediglich ca.
2 % der gewonnenen Solarenergie wird für die elektrische Leistung der Solar-Umwälzpumpe
benötigt.
Was
bringt eine Solaranlage für die Umwelt?
Eine Solaranlage bietet die umweltfreundlichste Möglichkeit, Wärme
für die Heizung und das Brauchwasser zu erzeugen. Bei einer Kollektorfläche
von z. B. 4,5 m² wird gegenüber einer Ölheizung der jährliche
Ausstoß von 760 kg CO2 vermieden im Vergleich zu einer Gasheizung
sind es 600 kg CO2.
Was
bringt der Kollektor im Winter oder bei Bewölkung?
Über das Jahr hinweg nutzen Kollektoren sowohl die direkte als auch die
diffuse Sonneneinstrahlung. Im Vergleich zu einem sonnigen Tag erreicht der
Kollektor an einem bewölkten Tag im Juni bis zu 80 % der seiner Leistung
im Dezember sind es immerhin noch 25 %.
Wie
ist die Solaranlage vor extremer Kälte/Hitze geschützt?
Ein Entleeren in den Wintermonaten ist nicht erforderlich, da die Kollektoren
mit frostsicherer Solarflüssigkeit gefüllt sind.
Im Sommer schaltet die Anlage bei max. Speichertemperatur (ca. 80 °C) ab.
Bei hohen Temperaturen im Kollektor (die maximale Stillstandstemperatur beim
EURO C 20 AR beträgt 232 °C) kann der Solarregler eine Kollektorkühlung
schalten - dabei wird der Kollektor durch Einschalten der Pumpe mit Solarflüssigkeit
aus dem kühlerem Speicher gekühlt. Das Volumen verdampfender Solarflüssigkeit
wird vom Ausdehnungsgefäß aufgenommen.
Macht
eine Solaranlage in meiner Region überhaupt Sinn?
Die Unterschiede der Globalstrahlung zwischen Süddeutschland und Norddeutschland
sind relativ gering.
Die meisten Sonnenstunden/Jahr wurden wiederholt auf Hiddensee gemessen.
Lohnt ein Solarsystem bei
Dächern ohne Südausrichtung (z.B. Ost/West, <45°)?
Selbst bei deutlichen Abweichungen von der Idealsituation (Südausrichtung,
45° Neigung) sind die Mindererträge bei Dächern, die vollständig
nach Westen/Osten orientiert sind, sehr gering. Sie können durch Vergrößerung
der Kollektorfläche ausgeglichen werden.
Bringen
Röhrenkollektoren mehr als Flachkollektoren?
Flach- und Röhrenkollektoren nehmen bei vergleichbarer Absorbertechnik
annähernd gleich viel Energie auf.
Im Übrigen wurden die Flachkollektoren im Hinblick auf den Wirkungsgrad
in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt.
Faustformel:
Flachkollektoren haben ein deutlich besseres Preis-Leistungsverhältnis.
Allenfalls bei kleinen Dachflächen empfiehlt sich wegen der kompakteren
Bauweise der Einsatz von Röhrenkollektoren. Da die Förderung von der
Bruttokollektorfläche abhängt, erhalten Anlagen mit Röhrenkollektoren
meistens weniger Zuschuss.
Kann
ich Solarenergie auch zur Hausbeheizung einsetzen?
Grundsätzlich ja!
Gegenüber einer Solaranlage zur Brauchwassererwärmung - hier genügen
in der Regel zwei oder drei Kollektoren - muss bei der Heizungsunterstützung
die Anzahl der Kollektoren erhöht werden. Je nach Wärmebedarf kann
ab vier Kollektoren eine sinnvolle Heizungsunterstützung erfolgen.
Idealerweise ist das Heizungssystem für den Betrieb mit niedrigen Vor-/Rücklauftemperaturen
auszulegen.
Ein für die Wohnraumbeheizung verwendetes Solarsystem spart Heizkosten
und reduziert die Beanspruchung des Heizkessels. Die solare Heizungsunterstützung
kann abhängig von den örtlichen Gegebenheiten eine Deckung von ca.
25% des Heizenergiebedarfs erreichen. Gleichzeitig sollte eine gute Wärmedämmung
vorhanden sein.
Wie
lange hält ein Kollektor?
Praxiserfahrungen zeigen, dass Kollektoren auch nach mehr als 20 Jahren Nutzungsdauer
noch einen ertragreichen Betrieb leisten. Allerdings empfehlen wir bei der Anschaffung
darauf zu achten, dass hochwertige und erprobte Kollektoren eingesetzt werden.
Denn neben der Haltbarkeit ist auch der dauerhaft hohe Nutzungsgrad eines Kollektors
ausschlaggebend. Ihre Anschaffung soll sich doch lohnen!
Ist
das Dach nach der Kollektormontage auch wieder zu 100 % dicht?
Ja!
Bei Solarsystemen unterscheidet man:
Aufdachfelder: hier bleibt die Dacheindeckung unterhalb des Kollektorfeldes
erhalten. Die Kollektoren werden mittels Metallhaken (Sparrenanker) an den Dachsparren
befestigt.
Indachfelder: hier werden die Kollektoren an Stelle der Dachziegel montiert
und mit einem Eindeckrahmen versehen.
Flachdachmontage (Freiaufstellung): Montage der Kollektoren auf Flachdächern
oder ebenerdig mit entsprechenden Montagegestellen.
Wie
lange dauert die Montage einer Solaranlage?
Die Montagedauer ist von den örtlichen Gegebenheiten abhängig. Zumeist
ist die Montage auf dem Dach innerhalb kurzer Zeit (1-2 Tage mit 2 Leuten) erledigt.
Die nachfolgenden Arbeiten sind nicht mehr wetterabhängig.
Es werden benötigt:
ein Kollektorfeld, ein bivalenter Wassererwärmer für die solare Brauchwassererwärmung
oder ein Energiespeicher zur Heizungsunterstützung sowie ein Solar-Regler
und eine Pumpengruppe(Regelstation) mit Rohranbindung.
Kann
mein alter Wasserspeicher weiterverwendet werden?
Das Brauchwasser wird gewöhnlich über den bivalenten Solarspeicher,
einen Kombispeicher oder einen Pufferspeicher mit Wärmetauscher erwärmt,
bei der nachträglichen Installation einer Solaranlage kann es jedoch vorteilhaft
sein, den vorhandenen Wassererwärmer einzubinden. Er wird dann in Reihenschaltung
vor- oder nachgeschaltet. Allerdings sollte der vorhandene Speicher über
eine gute Isolierung verfügen. Bei schlecht isolierten bestehenden Speichern
ist es effektiver, diese stillzulegen, auch wenn das erweiterte Brauchwasservolumen
verlockend erscheinen mag. Das Verhältnis Kollektor/Speicher ist bei den
Solarpaketen optimal aufeinander abgestimmt. Je heisser das warme Wasser, desto
weniger muss davon beigemischt werden.
Ist
der Kollektor gegen Beschädigung gesichert? (Hagel, Blitz, Vandalismus)
Flachdachkollektoren sind gegen außergewöhnliche Beanspruchungen
besonders gesichert. Bei den EURO-Kollektoren ist die Solarglasscheibe sogar
begehbar.
Bei einer vorhandenen Blitzschutzanlage sollte der Kollektor und sein Montagerahmen
eingebunden werden und an der Potentialausgleichsschiene angeschlossen werden.
Können
die Rohrleitungen unauffällig, ohne Schlitzarbeiten verlegt werden?
Vom Kollektorfeld bis zum Heizraum werden zwei spezielle wärmegedämmte
Rohrleitungen geführt. In bewohnten Häusern gibt es in der Regel zwei
praktikable Lösungen:
- das Doppelrohrsystem wird in einem freien Schornstein- oder Lüftungsschacht
verlegt (den Schornsteinfeger informieren),
- oder die Verlegung z.B. in einem separaten Regen-Fallrohr unauffällig
an der Außenwand.
Muss die Solaranlage bedient/geregelt werden?
Der Bedienungsaufwand für Solaranlagen ist äußerst gering. Bei
der Inbetriebnahme wird der Regler eingestellt, danach sind keinerlei Eingriffe
mehr erforderlich.
Wie
wartungsintensiv ist eine Solaranlage?
Der Wartungsaufwand für Solaranlagen ist äußerst gering. Regelmässig
sollte der Betriebsdruck kontrolliert werden (Blick auf's Manometer an der Regelstation).
Bei Bedarf die Anlage entlüften (mit automatischen Entlüftern zwei
Handgriffe) und von Zeit zu Zeit die Frostfestigkeit der Solarflüssigkeit
überprüfen.
Wie bei den meisten technischen Geräten wird eine jährliche Funktions-
und Sicherheitsüberprüfung empfohlen, damit der optimale Betrieb sichergestellt
ist. Dies sollte bei der jährlichen Wartung der Heizungsanlage mit erledigt
werden. Eine äusserliche Reinigung der Kollektoren ist in der Regel nicht
nötig. Diese Aufgabe erledigt das Regenwasser.
Muss
die Kollektoranlage genehmigt werden?
Eine Kollektoranlage ist nicht genehmigungspflichtig. Bei denkmalgeschützten
Gebäuden ist allerdings eine Anfrage bei der zuständigen Behörde
erforderlich.
Muss
eine Solaranlage separat versichert werden?
Die Solaranlage zählt zur Haustechnik und ist in der Regel durch die Gebäudeversicherung
mitversichert.
Ein Blick in Ihre Police oder ein Anruf beim Versicherer gibt Ihnen Gewissheit.
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Meinhard Pillen
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